[1] Ita proelium restitutum est, atque omnes hostes terga verterunt nec prius fugere
destiterunt quam ad flumen Rhenum milia passuum ex eo loco circiter L pervenerunt. [2]
Ibi perpauci aut viribus confisi tranare contenderunt aut lintribus inventis sibi
salutem reppererunt. [3] In his fuit Ariovistus, qui naviculam deligatam ad ripam
nactus ea profugit; reliquos omnes consecuti equites nostri interfecerunt.
Caesar, de bello Gallico, Buch 1, Kap.53
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[1] So ist der Kampf wieder aufgenommen worden, und alle Feinde [= Sueben] wandten sich
zur Flucht und hörten nicht eher auf zu fliehen, als bis sie zum Rhein gekommen waren,
der ungefähr 50 Meilen (~ 75 km) entfernt war. [2] Dort versuchten einige wenige im
Vertrauen auf ihre Kraft [zum östlichen Ufer] zu schwimmen oder suchten ihr Heil auf
Kähnen, die sie dort gefunden hatten. [3] Unter ihnen war Ariovist, der sich ein
kleines, am Ufer vertäutes Boot schnappte und so entkam. Alle anderen wurden von
unseren Reitern, die sie verfolgten, getötet.
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Auf beiden Seiten sind die Ufer steil und hoch. Zu Caesars Zeit dürfte der Rhein aus
zwei Gründen anders ausgesehen haben:
1. Die Begradigung des Oberrheins im 19. Jahrhundert hat dazu geführt, dass das
Wasser allgemein schneller abfliesst, der Rhein sein Flussbett vertieft hat;
2. der unmittelbar westlich in Frankreich fliessende "Canal du Rhin" nimmt dem Rhein
eine gehörige Portion Wasser weg.
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